Fragen und Themen
Auf dieser Seite möchten wir einige der Themen skizzieren, die uns besonders spannend erscheinen. Die Auswahl ist weder repräsentativ noch vollständig, aber sie spiegelt das wider, was wir aus den Gesprächen und Rückmeldungen mitgenommen haben. Wir haben dabei einiges über den Stadtteil gelernt und sind auf Fragen gestoßen, die nicht immer einfach zu beantworten sind. Sie lenken die Aufmerksamkeit auf eher selten beachtete Aspekte einer Stadtteilgeschichte und vor allem auf die Besonderheiten der Elisabeth-Vorstadt.
Themen
Gebäude & Große Pläne
Der Großgrundbesitzer Sylvester Oberberger hatte einen wesentlichen Einfluss auf den Beginn der Bebauung der Elisabeth-Vorstadt um 1900 hatte. Seit dieser Zeit zeichnet sich die Elisabeth-Vorstadt durch einen andauernden baulichen Wandel aus. Gebäude wurden neu errichtet, durch den Krieg zerstört oder abgerissen und wieder aufgebaut. Bis heute waren damit oft große Pläne und Visionen verbunden. Die Geschichte der Wohnanlagen, der Geschäftshäuser, der öffentlichen Plätze und der Ideen dahinter sollte in einer Stadtteilgeschichte eine wichtige Rolle spielen.
Zuwanderung & Wohnen
Bis 1973 kamen die Zuwanderer in die Elisabeth-Vorstadt beinahe ausschließlich aus Österreich oder Deutschland, wohingegen 1976 bereits fast 6% der Bevölkerung aus Jugoslawien und der Türkei stammte. In einem Stadtteil, der in den vergangenen 130 Jahren gewachsen ist, ist Zuwanderung normal. Aber wir wissen eigentlich wenig darüber, warum Menschen in der Elisabeth-Vorstadt siedelten, wie sie Wohnungen fanden, unter welchen Wohnbedingungen sie lebten und warum einige wieder wegzogen. Diesen Fragen nachzugehen ist eine wichtige Aufgabe einer Stadtteilgeschichte.
Kultur & Treffpunkte
Im Keller der Elisabethkirche befand sich von 1967-1995 die „Elisabethbühne“, bevor sie als „Schauspielhaus Salzburg“ ins Nonntal übersiedelte. In der Elisabeth-Vorstadt bestanden und bestehen viele kulturelle Einrichtungen, die für die ganze Stadt von Bedeutung sind, wie das Elmo Kino oder die Trabrennbahn. Daneben gibt es weitere, z.B. religiöse Institutionen und soziale Angebote, über deren Geschichte wir aber wenig wissen. Eine Stadtteilgeschichte müsste solche Orte erforschen, die für Menschen des Stadtteils und darüber als Treffpunkt dienten.
Name & Image
Bis zu einem Besuch von Kaiser Franz Joseph im Jahr 1901 hieß die Elisabeth-Vorstadt Froschheim. Namen sind wichtig, denn mit Ihnen werden oft bestimmte Bilder eines Stadtteils verbunden. Ob in der Zeitung, in der Politik oder im alltäglichen Gespräch, Namen transportieren Vorstellungen davon, wieder Alltag in einem Stadtteil aussieht. Besonders für die Elisabeth-Vorstadt ist die Geschichte der Selbst- und Fremdwahrnehmung von großer Bedeutung, weil ihr Image immer umstritten war.
Die Umfrage
Die Bedeutung dieser, und einiger weiteren, Themen für den Stadtteil haben wir versucht in einer Umfrage im November und Dezember 2023 herauszufinden. Die Auswahl der Themen basierte weitgehend auf aktuellen Forschungsdebatten in der Stadtgeschichte. Die Fragen waren so formuliert, dass sie konkrete Beispiele aus der Geschichte der Elisabeth-Vorstadt mit abstrakten Fragen nach historischen Veränderungen verbinden. Noch wichtiger war uns aber, Fragen zu stellen, auf die es keine einfachen Antworten gibt.

In der Umfrage, die wir sowohl im persönlichen Gespräch als auch online durchgeführt haben, haben wir um eine Einschätzung gebeten, welche Themenbereiche für eine Stadtteilgeschichte „wichtig“, „sehr wichtig“ oder „unwichtig“ sein könnten. Außerdem haben wir nach Themen gefragt, die wir bisher übersehen haben, und Hinweise erbeten, wie sich die Themen im Stadtteil erforschen lassen.
Die Umfrageergebnisse sind nicht repräsentativ, aber sie lassen einige interessante Beobachtungen zu. 1. Die meisten Themen, trafen durchweg auf positive Resonanz. 2. Einige Themen sind mit Vorsicht zu behandeln, weil sie einerseits den Stadtteil geprägt haben, aber andererseits ein schlechtes Image reproduzieren. 3. Es fehlen einige Themenbereiche, insbesondere der Aspekt „Verkehr“ und „Tourismus“. Wir nutzen die vielen Hinweise und Anregungen, um die Themen für die Stadtteilgeschichte konkreter zu fassen.